Wandern
 

Der Geoparc Bletterbach

Anfahrt  
Ort: Aldein
Entfernung: 71,5 km
Zeit: 62 min
Navi-Eingabe: Geoparc Bletterbach


Etwas weiter entfernt liegt der Geopark Bletterbach (externer Link). Die längere Anfahrt soll sich aber lohnen, da so einiges an Erlebiseen angeboten wird - nicht nur die Wander- und Naturerlebnisse, sondern auch das Besucherzentrum in Aldein und das Geomuseum in Radein. Die Bletterbachschlucht ist das Ergebnis von Verwitterung und Abtragung. Seit der letzten Eiszeit vor ca. 18.000 Jahren wurden allein durch die Kraft von Wasser, Wind und Wetter schätzungsweise mehr als zehn Milliarden Tonnen Gesteinsmaterial ins Etschtal verfrachtet. Und so hat sich der kleine, unscheinbare Bach auf einer Strecke von etwa 8 Kilometern bis zu 400 Meter tief in unterschiedliche Erdzeitalter eingegraben. Im Gegensatz zu den verworrenen Verhältnissen in anderen Gebieten der Alpen, sind hier die Gesteinsschichten unversehrt geblieben und genau so aufgeschlossen, wie sie vor Jahrmillionen abgelagert wurden. Der Aufbau der Gesteine gibt Aufschluss über deren Entstehung sowie das Klima und die Umweltbedingungen auf unserer Erde vor etwa 250 Millionen Jahren. Hier können wir also zwischen steilen Felswänden an rauschenden Wasserfällen und farbenfrohen Gesteinsschichten vorbeiwandern, fossile Pflanzenreste, versteinerte Saurierfährten und Spuren von Mineralien entdecken. Dabei haben wir die Wahl, ob wir dies alleine wagen oder eine der angebotenen Führung buchen.In jedem Fall benötigen wir Helme, die wir im Besucherzentrum in Aldein oder im Geomuseum Radein gegen Hinterlegung eines Ausweises kostenlos ausleihen können.

Die Erlebnistour buchen

Die Führung muss vorab über das Internet gebucht werden und kostet 19,00 € pro Person (der Eintrittspreis von 9,00 € pro Person wird dabei verrechnet). Die Tour wird täglich um 10.30 Uhr ab dem Besucherzentrum Aldein angeboten und dauert etwa 3,5 Stunden. (Sonntags gibt es zusätzlich eine Führung ab dem Geomuseum Radein, ebenflals um 10.30 Uhr - diese dauert dann allerdings 4,5 Stunden).
Die geführte Wanderung startet mit einem ersten Überblick über die Besonderheiten der Bletterbachschlucht am Besucherzentrum Aldein. Ein Waldpfad führt anschließend in die tiefe Porphyrschlucht aus vulkanischem Gestein. Von dort aus geht es bachaufwärts zu den farben- und formenfrohen Sandsteinschichten, das Tal weitet sich. In diesen Schichten haben Wissenschaftler wertvolle Pflanzenfossilien und beeindruckende Saurierspuren gefunden - und mit etwas Glück, kann der Geopark-Führer oder die Geopark-Führerin der Gruppe einige Funde direkt vor Ort zeigen. Die Ausführungen der Geopark-Expert:innen lassen die Landschaften, das Klima und die Bewohner in der Zeit der Entstehung der Gesteinsschichten des Bletterbachs vor 260 Millionen Jahren lebendig werden. Die Wanderung führt bis zum großen Wasserfall, anschließend geht es ein Stück zurück, wo der steile Jagersteig aus der Schlucht und ein breiter Forstweg bis zum Besucherzentrum zurückführen.

Auf eigene Faust

Nach der Zahlung des Eintrittspreises von 9,00 € pro Person können wir die Schlucht auf eigene Faust durchwandern. Im Preis inbegriffen ist die Leihgebühr für den verpflichtenden Helm und der Eintritt in das Besucherzentrum Aldein und das Geomuseum Radein. Infotafeln ersetzen hierbei den Ausführungen der Geopark-Führer. Damit wir uns nicht verlaufen gibt es hier die Wanderrouten zu den möglichen Touren in der Schlucht. ACHTUNG In der Schlucht gibt es keinen Handyempfang!

Wanderung zum Talschluss (Gorz)

Unterwegs ins Bachbett erwarten uns an zwei Aussichtspunkten tiefe Einblicke in den unteren Teil der Bletterbachschlucht, bevor wir beim “Floscherbründl” (Brunnen) in das Bachbett hinuntersteigen (Steig 4) und bachaufwärts in Richtung Talschluss, der sogenannten “Gorz” wandern. Am Weißhorn öffnet sich das Tal wie ein Amphitheater, das zudem einen Blick auf die Perm-Trias-Grenze freigibt, die eines der größten Massensterben auf unserer Erde vor mehr als 250 Millionen Jahren dokumentiert. Über den Gorzsteig geht es wieder zum Besucherzentrum zurück.



Wanderung zum Butterloch

Am Besucherzentrum Geopark Bletterbach steigen wir über den Weg 3 zum “Taubenleck” in der Bletterbachschlucht hinab. Dort folgen wir bachaufwärts dem Bachbett, bis wir zum großen Wasserfall am “Butterloch” gelangen. Wir müssen dann ein Stück zurück, um nach etwa 200 Metern rechts auf den Jagersteig zu stoßen, der aus der Schlucht führt. Sind die 140 Höhenmeter bewältigt, folgen wir der Forststraße, die linkerhand zum Besucherzentrum zurückführt



Der Saurierpfad

Millionen von Jahre sind vergangen, seitdem die Gesteine und die Fossilien des Bletterbachs entstanden sind. Verglichen mit einem Menschenleben ist das eine unvorstellbar lange Zeit. Der neue Saurierpfad führt in einer kleinen Rundwanderung auf eine Reise in diese Zeit vor 260 Millionen Jahren. Die einzelnen Stationen sind interaktiv gestaltet, laden zum Entdecken und Begreifen ein und ermutigen uns, sich auf eine Abenteuerreise einzulassen, die bei einem themenbezogenen Spielplatz auf der Wiese neben der Lahneralm endet. Die Lahneralm (externer Link) ist täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.



 
 
© | Clemens Woythal